Körperhaltung und Psyche?

Pilates

In einer aktuellen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse konnten Psychologen nun belegen, dass es eine eindeutige Auswirkung der Körperhaltung und von Bewegungsmustern auf die Psyche gibt.

An dieser Studi beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Aarhus in Dänemark, der Columbia University in New York und der Universität Witten/Herdecke. Die Arbeit ist jetzt in der renommierten Zeitschrift „Perspective on Psychological Science“ erschienen.

Prof. Michalak: „Unsere Analysen haben ergeben, dass eine zusammengesunkene Körperhaltung sich negativ auf den Zustand der Probanden auswirkt. Allerdings haben wir keine Hinweise für die positiven Effekte einer betont expansiven Körperhaltung im Sinne des Power-Posing gefunden.“

Ok, also das ganze „stolze Krieger“ Getue können wir dann wohl mal getrost vergessen, zumindest den direkten Zusammenhang mit „Guten Gefühlen“.

Spannend finde ich jedoch die Auswirkung der schlechten Körperhaltung auf unsere geistige und seelische Verfassung. Diesen direkten Bezug zu negativen Emotionen finde ich  äußerst interessant. Vor allem im Hinblick darauf, dass die meisten Menschen nicht wissen, was eine gute und was eine schlechte Körperhaltung ist. Heisst, sie sind schlecht drauf im schlimmsten Falle depressiv und der Zusammenhang mit dem Körper wird nicht erkannt. Was natürlich nicht bedeutet, dass Körperarbeit immer dazu führt, dass man gut drauf ist. Auf jeden Fall wird es aber helfen.

Das Tolle an Pilates ist, dass das Körpergefühl direkt beeinflusst wird.

Wir lernen unseren Körper „lesen“. Spüren wie es ist aufgerichtet zu sein und die Körperspannung spielerisch und mühelos aufrecht halten zu können. Wir werden sensibler für Haltung und Bewegung und kommen so raus aus der „schlechten“ Körperhaltung.

Beginne ich mit Kunden zu arbeiten und bitte sie, sich gerade und aufrecht hinzustellen, heben die meisten als erstes den Kopf, so dass der Blick weiter nach oben geht. Das ist ein probates Mittel unseres Hirns den Auftrag „gerade stehen“ umzusetzen. Blickrichtung geht weiter nach oben, also bin ich größer / gerader / aufrechter. Gerne werden auch die Schultern militärisch nach hinten genommen, der Bauch wird reingezogen und … die Brust wird rausgestreckt. Sorry, das ist nicht aufrecht, das tut der Wirbelsäule und den Gelenken auch überhaupt nicht gut. Wenn wir dann einige Trainingseinheiten gehabt haben, sieht das schon ganz  anders aus. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell Verbesserungen eintreten und vor allem wie nachhaltig sie sind.

Schlechte Körperhaltungen kommen nicht von selbst und vor allem nicht von heute auf morgen.

Häufig ist es unser Alltag der dazu führt. Langes Sitzen, wenig bewegen, viel Stress. Ob wir daran direkt was ändern können, wage ich zu bezweifeln. Doch können wir unsere Wahrnehmung verändern, unser Körpergefühl schulen, um zu spüren wann wir in diese alten Bewegungsmuster verfallen wann es Zeit ist sich korrekt aufzurichten.

Und wie wir nun wissen, hilft das nicht nur unserem Körper sondern auch unserer Psyche. Ich  finde das macht Mut! Es tut gut zu wissen, dass wir uns selber helfen können psychisch und physich gesund zu bleiben. Deshalb liebe ich Pilates und ich freue mich sehr, wenn Du auch Lust bekommen hast, dieses Training einmal auszuprobieren.

Liebe Grüße und hoffentlich bis bald

Eure Iris

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